Neujahrsfrühschoppen der CSU Königstein-Hirschbach

Ganzes Paket für die Zukunft

 

Es sollte keine Wahlversammlung werden, sondern ein kommunaler Jahresrückblick mit einer Vorschau auf 2017. Dazu eingeladen hatte die Königsteiner CSU.

 

Dem Neujahrsfrühschoppen ging ein evangelischer Gottesdienst in der St.-Georgs-Kirche in Königstein voraus, gehalten von Pfarrer Konrad Schornbaum auf Einladung des CSU-Ortsverbandes Königstein-Hirschbach. Gleich danach ging es in den Königsteiner Hof. Dort begrüßte Vorsitzender Klaus Hafner zahlreiche Gäste aus der Marktgemeinde und dem Umland, voran den Vorsitzenden der CSU-Kreistagsfraktion, Stefan Braun.

 

 

 

Nie mehr wiederholen

Hafner gab zunächst den Besuchern eine kleine Botschaft mit auf den Weg zur Bundestagswahl und fügte hinzu: "2017 wird ein richtungsweisendes Jahr für Deutschland und ich mahne hier zur Besonnenheit." Es sei schon abenteuerlich, so Hafner, und mit nichts zu entschuldigen und gar zu rechtfertigen, dass man hierzulande politischen Gruppierungen hinterherlaufe, deren Ansinnen und Gesinnung schon einmal dazu führten, einen ganzen Kontinent zu ruinieren und die millionenfaches Leid hervorgerufen hatten. "So etwas darf sich nie mehr wiederholen", fand Hafner deutlich Worte.

 

Danach schaute er auf das kommunale Jahr 2016 zurück und meinte, dass einige weichenstellende Punkte angegangen wurden. Da sei etwa das Gebäude in der Sulzbacher Straße 2, das die Marktgemeinde erworben habe. Den geplanten Sanierungskosten von 750 000 Euro stünden laut Bescheid 540 000 Euro Fördermittel gegenüber, so dass der Markt rund 210 000 Euro selbst zu tragen habe. Diese Summe vermindere sich über eine verpflichtende Dauer von sieben Jahren um die Mieteinnahmen, wird Hafner in einer Pressemitteilung zitiert.

Damit könnten die Eigenmittel dieser Maßnahme ohne Kreditaufnahme aus den Rücklagen finanziert werden. Und Hafner fügte nach dem Schreiben hinzu: "Es ist sicherlich nicht zwingend eine kommunale Pflichtaufgabe, günstigen Wohnraum für sozialschwache Familien oder alleinerziehende Eltern beziehungsweise anerkannte Asylbewerber zur Verfügung zu stellen, doch stehen wir hier sehr wohl in der kommunalen Verantwortung gegenüber unseren Bürgern."

Das Gebäude liege zudem an einer exponierten und markanten Stelle am Eingang zum Marktkern, so dass man hier nicht für die Zukunft einen bedenklichen Bauzustand riskieren wolle, so wie es bereits seit geraumer Zeit im Unteren Markt der Fall sei. Die Marktgemeinde könne hier handeln und sollte es auch tun.

 

In zwei Abschnitten

 

Ein weiteres Thema war für Hafner die Sanierung der Stadelreihe. Hier gehe es um zwei Bauabschnitte. Alle diese Gebäude seien denkmalgeschützt. Im ersten Abschnitt befänden sich der gemeindliche "Kliegelstadel" sowie zwei private Stadel. Hier bestehe jedoch die Bereitschaft, diese vertraglich an die Kommune zu übertragen - ohne eine Ersatzbaumaßnahme. Auch der gemeindliche Stadel im Bauabschnitt 1 sei sanierungsbedürftig. Deshalb gelte es, schon in naher Zukunft etwas zu unternehmen. Die Kosten würden hier schnell, unter Berücksichtigung der Denkmal-Auflagen, in einen sechsstelligen Bereich münden - ohne einen direkten Nutzen daraus ziehen zu können. Deshalb sei in der Baumaßnahme 1 angedacht, aus den genannten Stadeln einen Kulturraum zu schaffen mit über 100 Sitzplätzen, der auch für den Schützenverein und dessen mobile Schießstände als Vereinsheim mitbenutzt werden könne. Ferner sei an eine öffentliche, behindertengerechte WC-Anlage zu denken, die vom Parkplatz aus zugänglich sei.

 

Beschluss fehlt noch

 

Zusätzliche Sanitäranlagen für den Kultursaal sowie ein Raum für einen Jugendtreff seien im Konzept ebenso inbegriffen. Die kompletten Sanierungskosten für Abschnitt 1 dürften bei rund 990 000 Euro liegen - bei einer geplanten Förderung von circa 675 000 Euro. Auch hier stehe man in der Verantwortung, so Hafner weiter. Und zwar nicht nur für den gemeindlichen Stadel, sondern auch für den Schützenverein, der seit nunmehr einem Jahr eine neue Unterkunft suche. Auch diese Maßnahme könne nach derzeitigem Stand aus den Rücklagen finanziert werden. Der endgültige Marktratsbeschluss stehe hier aber noch aus.

Bei Weißwurst, Brezen und einem zünftigen Bier genossen die Gäste den ausklingenden Frühschoppen.

 

Keine Enteignung

 

In seinen weiteren Ausführungen, berichtete CSU-Ortsvorsitzender Klaus Hafner über die Planungen am Kneippbecken sowie über das dringend erforderliche neue Baugebiet in Königstein und über den derzeitigen Stand der Dorfsanierung in Kürmreuth. Ebenso teilte er mit, dass am 3. Juni im Naturbad, das versprochene "Rock im Bad" als Openair-Konzert auf der Wiese mit AC/DX stattfinden werde, das 2016 aus verschiedenen Gründen ins Wasser gefallen war. "Der Termin steht, die Band ist gebucht, die Tickets werden gedruckt. Alles was man sich noch wünscht, ist eine warme Sommernacht und viele Besucher", schildert der Pressetext Hafners Worte.

 

Nach dem Ortsvorsitzenden berichtete Stefan Braun über Bedeutendes aus der Sicht des Landkreises für den Marktbereich. Er nannte die im Vorplanungsstadium befindliche Nordumgehung von Königstein. Zugleich warb er eindringlich um Kompromiss- und Gesprächsbereitschaft der betroffenen Grundstückseigentümer, um die geplante Maßnahme umsetzen zu können.

Sollten sich die Besitzer jedoch nicht einsichtig zeigen, sei diese Maßnahme auf unbestimmte Zeit nicht mehr realisierbar. Das Mittel der Enteignung, so Braun, habe der Landkreis nicht. Deshalb sei dieser immer auf die Einsicht, die Zustimmung und Bereitschaft der Eigentümer mit angewiesen. (hfz)